Eine Führungskraft, die Inklusion vorlebt

Inklusive Führung bedeutet, gemeinsam durch die Dunkelheit zu gehen, Hände zu schütteln und zu begleiten.

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Teams spiegeln ihre Führungskräfte wider. Das gilt für Inklusion genauso, wie für jede andere Fähigkeit, die ein Team entwickeln möchte. Und dafür gibt es keinen effektiveren Weg, als zu sehen, wie die Führungskraft diese Fähigkeit vorlebt.

Für ein multinationale Team in Mexiko, das sich in einer Zeit des Wandels und des Übergangs befand, haben wir einen Workshop im Dunkeln konzipiert.

Das zentrale Thema war die adaptive Intelligenz, ein Thema, an dem Menschen mit Behinderungen ständig arbeiten müssen, um ein würdevolles Leben führen zu können.

Die 28 Teilnehmer versammelten sich am Eingang des abgedunkelten Tunnels, um Anweisungen zu erhalten. Wir bildeten drei Teams entsprechend der Farbe eines Legosteins, den sie erhielten. Die Teams wurden in Paare aufgeteilt, die nach dem Zufallsprinzip die Dunkelheit betreten sollten.

Dann erhielt ich über Walkie-Talkie die Information: „Eine Teilnehmerin benutzt aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität einen Stock und muss zuerst hineingehen, um die Menschenmengen zu vermeiden. Ihre Führungskraft geht mit ihr, sie möchte sie begleiten, obwohl sie verschiedenfarbige Legosteine haben und nicht zum selben Team gehören."

Ich traf sie im Tunnel und bot der Teilnehmerin mit eingeschränkter Mobilität an, sie zu führen, denn das ist eine meiner Aufgaben als Moderator im Dunkeln. Die Begleiterin lehnte höflich aber bestimmt ab. Sie betonte, dass sie diejenige sein wollte, die ihre Mitarbeiterin durch die Dunkelheit zu ihrem Stuhl begleitete.

Und das tat sie auch. Die Reise war sehr langsam und die Vorgsetzte bewies bemerkenswerte Geduld. Im abgedunkelten Raum boten andere Moderatoren an, die mobilitätseingeschränkte Teilnehmerin zu ihrem Tisch zu begleiten. Die Führungskraft lehnte ab und suchte ihren eigenen Tisch erst auf, als sie sich vergewissert hatte, dass ihre Mitarbeiterin ordnungsgemäß und sicher auf ihrem Platz saß.

Inmitten der Ungewissheit, zum ersten Mal ins Dunkle zu gehen und Leute mit der gleichen Lego-Farbe wie die eigenen zu finden, um einen Tisch zu finden, zeigte diese Führungskraft beeindruckende Inklusion, indem sie diejenige war, die ihre Kollegin mit Gehschwierigkeiten begleitete.

Sie war eine Führungskraft, die vorlebte, was ihr Team während des Workshops im Dunkeln entwickeln sollte: Mut, Geduld, emotionales Management und Gelassenheit.

Unsere Anerkennung und unser Bravo für integrative Führungskräfte, die mit gutem Beispiel vorangehen!