Das Dialogmuseum in Frankfurt eröffnet in neuen Räumen

Das DIALOGMUSEUM in Frankfurt ist einer der ältesten und symbolträchtigsten Dialog im Dunkeln- Veranstaltungsorte der Welt. Über viele Jahre gehörte es stets zu den meistbesuchten Dialog-Orten weltweit.

Foto der Eröffnungsveranstaltung: Klara Kletzka, Direktorin des Dialogmuseums begrüßt die Gäste.
Foto des neuen Foyers des Dialaogmuseums, ein geräumiger, in Orange und Weiß gehaltener Raum.
Foto einer Wand, betitelt: "Was befindet sich hinter der Wand", mit sechs Öffnungen, durch die Gegenstände, die hinter der Wand verborgen sind.  ertastet werden sollen und eines Bildschirms  auf dem der Schriftzug "Bist du ein unsichtbarer Freund" zu lesen ist.
Foto einer jungen Frau vor einem Bildschirm der auf rotem Hintergrund den Schriftzug "Sei ein Inkluencer" und darunter die Worte ain Braillepunkten anzeigt.
Foto von zwei Kindern mit weißen Langstöcken, die auf den Eingang zum Dunkeln zugehen, wo ein Guide auf sie wartet.

Nach mehr als einem Jahrzehnt Betrieb schloss das DIALOGMUSEUM im Dezember 2018, um eine Pause einzulegen und einen neuen Veranstaltungsort in der Stadt zu eröffnen.

Doch die Pläne für die Neueröffnung wurden durch die Pandemie gestoppt. Für DiD Frankfurt war es eine sehr schwierige Zeit.

Dank finanzieller Unterstützung durch die Bundesregierung konnten die Kosten während der Schließung gedeckt werden. Die Zeit wurde genutzt um ein Online-Workshop-Format für den Dialog zu entwickeln und verschiedene Wiedereröffnungsszenarien zu planen.

Die Chance der aktuell niedrigen Inzidenz und damit verbundene Lockerungen in Deutschland nutzend, wurde das neue DIALOGMUSEUM nun vor wenigen Tagen eröffnet.

Die neuen Räume befinden sich im Herzen der Stadt Frankfurt am Main auf der B-Ebene der Hauptwache. Diese zentrale Lage ist einer der Hauptverkehrsknotenpunkte der Stadt, an dem alle S-Bahnen halten und die Fußgängerzone von Frankfurts Haupteinkaufsstraße „Die Zeil“ beginnt.

Das neue DIALOGMUSEUM hat eine Fläche von 960m2 und bietet vier thematische Räume. Einer davon ist für temporäre Ausstellungsinhalte gedacht und zeigt momentan die Wohnung der blinden Studentin Helen. Der Rundgang beginnt in einem Stadtpark, führt zur Wohnung von Helen und von dort aus in die Stadt. Hier gehen die Besucher über einen Bauernmarkt, finden sich in einer Verkehrssituation wieder und - das Highlight der Ausstellung –können eine berühmte und historische Frankfurter Straßenbahn namens „Ebbelwoi-Express“ besteigen, die sie in einer Stadtrundfahrt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt vorbeiführt. Schließlich geht die Tour weiter zur Bar, um einen Drink zu nehmen und mit dem Guide ins Gespräch zu kommen.

Hier einige Eindrücke von den neuen DIALOGMUSEUM-Installationen (Webseite in englischer Sprache)

Beim Verlassen der Ausstellung werden die Besucher aufgefordert, einen Kommentar im neuen digitalen Gästebuch zu hinterlassen, das vollständig zugänglich ist, so dass die Guides ihr Feedback per E-Mail erhalten können.

Es gibt drei Räume für Workshops und Bildungsprogramme. Einer von ihnen befindet sich im dunklen Bereich.

Die Ausstellung hat eine flexible Architektur, um verschiedene Wege durch die Dunkelheit zu ermöglichen. Dazu wurde ein neues spontanes Kurzerlebnis entworfen, der Klangraum. Er besteht aus Klangbetten, auf denen man Musik am ganzen Körper spürt. Die erste Installation wurde von Momem (Museum für moderne elektronische Musik/erstes Techno-Museum der Welt) komponiert und heißt 069, wie die Vorwahl von Frankfurt. Es ist ein elektronischer Musikspaziergang durch die schöne Stadt.

Das Foyer empfängt die Besucher mit spielerischen analogen und digitalen Stationen zur Schulung der Sinne, dem Empathie-Quiz und dem Unsichtbare-Freunde-Quiz und an der Sharing-Station können sie nicht nur ein Foto machen, sondern auch spenden und sich über das DIALOGMUSEUM und andere soziale Projekte und Unternehmen informieren, um ein "Inkluencer" zu werden.

Auch wenn die Besucherzahl noch begrenzt ist, ist der Zuspruch bisher sehr positiv. Treue Fans sind gekommen, um die neue Ausstellung zu sehen, aber auch neue Gäste möchten den Dialog im Dunkeln erleben. Die Rückmeldungen sind sehr positiv, die Besucher sind vom neuen DIALOGMUSEUM begeistert.

Das Hygienekonzept sieht vor, dass sowohl die Guides als auch die Gäste einen Nachweis über einen Test, eine Impfung oder eine Genesung benötigen, und während der Führung besteht Maskenpflicht. An mehreren Stellen werden Desinfektionsstationen angeboten und die Wege in den beleuchteten Bereichen sind gekennzeichnet.

Das neue DIALOGMUSEUM bietet ein aufgefrischtes DiD-Konzept sowie sichere Hygienemaßnahmen. Die Nachfrage der Besucher ist sehr gut. Die Voraussetzungen für einen neuen erfolgreichen DiD-Standort scheinen ideal, und wir drücken die Daumen. Aber wie Maureen Ogrocki - pädagogische Leiterin des DIALOGMUSEUMs - mir sagte: "Planen in Zeiten von Corona ist kaum möglich, aber wir haben gelernt, auf unvorhersehbare Probleme zu reagieren."