Der Dialog-Phönix: ein Interview mit DiD Partner Stevens Chan

Stevens Chan ist seit fast einem Jahrzehnt Partner vom Dialog im Dunkeln in Malaysia und einer der wenigen Partner mit Sehbehinderung im Netzwerk.

Ein Foto von Stevens Chan inmitten seines Team. Im Hintergrund eine Wand mit dem Dialog im Dunkeln Schriftzug .
Ein Foto von teammitgliedern des kürzlich geschlossenen Dialog im Dunkeln Kuala Lumpur, Malaysia.

Ich traf Stevens und sein Team bei meiner ersten Reise nach Malaysia, als ich die sehbehinderten Guides vor der Eröffnung der Ausstellung schulte. Als Lateinamerikaner erlebte ich in Malaysia eine Art Kulturschock. Aber Stevens und sein Team gaben mir mit ihrer herzlichen Betreuung das Gefühl, zu Hause zu sein.

Seitdem hat sich Stevens zu einem sehr bekannten Aktivisten für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in seinem Land entwickelt und ist als sehr aktiver Sozialunternehmer bekannt, der bereits vier DiD-Veranstaltungsorte ins Leben gerufen hat.

Ich sprach mit ihm in der Mitte dieser Pandemie, um mich über seine Aktivitäten in Malaysia zu informieren, die er auch in diesen unsicheren Zeiten weiter vorantreibt.

DSE: Die letzten Jahre waren für alle eine wirklich chaotische Zeit, nicht nur in Bezug auf gesundheitliche Aspekte, sondern in allen Bereichen. Du hast gerade die 4. DiD-Ausstellung in Malaysia abgeschlossen. Wie geht es dir und wie ist deine Energie heute?

Stevens Chan: Gott sei Dank bin ich immer noch gesund und munter. Obwohl ich zugeben muss, dass Kaye - meine Frau und Geschäftspartnerin - und ich geistig, körperlich und emotional erschöpft sind. Aber wir machen weiter, denn die Mission von Dialog im Dunkeln ist größer und wichtiger als wir.

DSE: Und wie geht das Team mit all dem um?

SC: Das Team ist traurig darüber, dass der vierte Veranstaltungsort von DiD Kuala Lumpur geschlossen wird und Lynn - eine Stütze unseres Teams - uns nach 9 Jahren verlässt. Aber einige meiner Teammitglieder sind widerstandsfähig genug, um zu wissen, dass der Kampf weitergeht, während wir alle auf einen Neuanfang für DiD hinarbeiten. Wir alle glauben, dass die Schließung nicht das Ende, sondern der Beginn einer neuen Reise auf dem Weg zu einer integrativeren und empathischeren Gesellschaft in unserem Land ist. Und DiD wird eine Rolle in diesem Wandel spielen.

DSE: Du hälst nie still und wartest darauf, dass sich die Dinge verbessern. Du bist eher proaktiv und unverwüstlich. Würdest du uns etwas über deine Projekte in der Covid-Zeit erzählen?

SC: Während der Covid Lock Downs seit 2020 war das Team im vergangenen Jahr damit beschäftigt, neue Fähigkeiten für die Verwaltung und den Betrieb einer „Cloud-Küche“ zu erlernen, um den Dialog aufrechtzuerhalten und weiterzuführen. Die Gerichte, die wir in dieser Küche zubereiten, vertreiben wir über Liefer-Apps.

Wir sind unseren Unterstützern und Sponsoren sehr dankbar, die unser Küchen-Projekt unterstützt und viele unserer Lebensmittel für bedürftige Gemeinden gesponsert haben. Ich bin stolz auf das Team, das aufgeschlossen war und hart für das Küchen-Projekt gearbeitet hat. Letztes Jahr konnte das Team 10.000 Mahlzeiten für die bedürftigen Gemeinden in Kuala Lumpur zubereiten.

DSE: Ich muss sagen, du bist ein echter Phönix im Dialog-Netzwerk und eine der standhaftesten Personen, die ich je getroffen habe. Wie willst du weitermachen?

SC: Wir haben gerade unsere "Reset, Rebrand, Relaunch and Reopen"-Kampagne für 2022/2023 gestartet, mit dem Ziel, bis Anfang 2023 ein völlig neues, inklusives Dialogue Discovery Center zu eröffnen.

Dazu haben wir uns gerade in DIA umbenannt, d.h. Dialogue Includes All, und das neue Discovery Center wird den Dialog in der Stille, den Dialog mit der Zeit und die Spiele des Casino für Kommunikation umfassen, die in Dialogue Games umbenannt wurden.

Wir suchen jetzt aktiv nach neuen Investoren für den Bau des DIA Discovery Center in Kuala Lumpur.

In der Zwischenzeit werden wir neben unserer „Cloud-Küche“, Mitte März 2022 auch einen völlig neuen Workshop mit dem Namen „Empathiemanagement in Organisationen“ starten, um den Dialog weiter voranzutreiben. Dieser ganztägige Workshop findet in Zusammenarbeit mit einer regionalen Coaching-Organisation statt. Neben dem üblichen Dunkel-Workshop werden wir auch ein Debriefing durchführen und eine Modul zum Thema „Empathie lernen und leiten“ einbinden. Die Teilnehmer erhalten außerdem ein Zertifikat für „Empathiemanagement in Organisationen“ von City & Guilds UK.

DSE: Möchtest du noch etwas hinzufügen?

SC: Ich danke DSE und allen Partnern für die vergangenen 9 Jahre der Freundschaft. Sie zu treffen und ihre Geschichten über ihre Widerstandsfähigkeit zu hören, hat uns immer Energie und Inspiration gegeben, um weiterzumachen und aus ihren Geschichten zu lernen. Danke, liebe Freunde von DiD, und möge Gott unsere Arbeit segnen.

Das Interview führte josé "Pepe" Macías für DSE.

 

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